Das Freiburger Netzwerk für psychische Gesundheit (FNPG) schloss 2019 sein zwölftes Geschäftsjahr ab und konsolidierte seinen Netzwerkansatz, der für seine klinische Governance charakteristisch ist. Das FNPG versucht die Situationen, in denen Bedarf an psychiatrischer Versorgung besteht, grundsätzlich durch die Organisation eines Dispositivs anzugehen, das die besten klinischen Verfahren und die Wirtschaftlichkeit der investierten Ressourcen in sich vereinigt.
2019 setzte das FNPG seine Entwicklung und insbesondere die Arbeiten für das FNPG Freiburg – RFSM Fribourg in Villars-sur-Glâne fort, wo 2020 zwei stationäre Abteilungen und die kantonale Notfallpsychiatrie eröffnet und wohin danach schrittweise weitere ambulante Leistungen verlegt werden sollen. Alle Teams des FNPG haben viele personelle und technische Ressourcen mobilisiert und tun dies auch weiterhin, damit diese Projekte in den kommenden Monaten erfolgreich abgeschlossen werden können.
2019 setzte das FNPG die Renovations- und Erweiterungsarbeiten an den Gebäuden des ehemaligen Diözesanseminars in Villars-sur-Glâne und ihre Finanzierung fort. An diesem Standort sind insgesamt 60 Psychiatriebetten vorgesehen, von denen rund 40 für die deutschsprachige Kantonsbevölkerung bestimmt sind. Die Eröffnung dieses stationären Teils ist im Herbst 2020 vorgesehen, während die deutschsprachige Tagesklinik und das deutschsprachige Ambulatorium bereits im April 2017 eröffnet wurden.
Das Jahr 2019 markiert mit dem Start des Masters in Medizin und der Einweihung des neuen Ausbildungsgebäudes am Standort des HFR Freiburg – Kantonsspitals auch einen akademischen Wendepunkt. In diesem Kontext wurde Dr. Isabelle Gothuey, Ärztliche Direktorin des Bereichs Erwachsenenpsychiatrie und -psychotherapie des FNPG, zu einer Titularprofessorin der Universität Freiburg ernannt. Mit dieser Ernennung hat sie eine Schlüsselstellung für die Entwicklung der Ausbildung in Psychiatrie des Masters in Medizin inne und verstärkt dadurch die akademische Ausstrahlung des FNPG. Des Weiteren hat sich Prof. Dr. Gregor Hasler, ordentlicher Professor für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Freiburg, den Reihen der Experten des FNPG angeschlossen. Er leitet die Abteilung für psychiatrische Forschung, die einen entscheidenden Beitrag zur akademischen Kompetenz unseres Netzwerks für psychische Gesundheit leisten wird.
2019 waren sowohl das Stationäre Behandlungszentrum (SBZ) Marsens als auch die Tageskliniken und Ambulatorien kontinuierlich stark ausgelastet. Tatsächlich betrug der durchschnittliche Belegungsgrad des SBZ leicht über 100 %. Zu dieser intensiven Inanspruchnahme des Versorgungsangebots haben zum einen die demographische Entwicklung unseres Kantons und zum anderen die Destigmatisierung psychiatrischer Behandlungen beigetragen. Die drei Tageskliniken des FNPG sind immer stärker belegt. Sie ermöglichen, Hospitalisationen zu vermeiden oder zu verkürzen, und dank ihnen verzeichnet das SBZ eine der kürzesten durchschnittlichen Aufenthaltsdauern der Schweiz.
Trotz der finanziellen Vorgaben, die seine Verwaltung erschweren, konnte das FNPG sein zwölftes Geschäftsjahr mit schwarzen Zahlen abschliessen.
Ich möchte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ganz herzlich für die grossartige Arbeit danken, die sie täglich im Dienste der psychischen Gesundheit und der Freiburger Bevölkerung vollbringen.
Anne-Claude Demierre, Verwaltungsratspräsidentin